Kanal voll, warum? |
2013-03-24 10:15 |
Heute mal wieder ein Thema, was eher der rechten Hälfte der Bevölkerung gegen den Strich gehen wird, aber es tut mir leid, ich kann nicht jeden Tag gegen den Euro-Sozialismus wettern.
Innerhalb der rechten Hälfte des politischen Spektrums wird ja gerne verbreitet, dass Wassersparen eine üble grüne Machenschaft sei, die die Hauptverantwortung für zu schlecht gespülte und damit verstopfende Kanäle trage. Auch die von mir im Prinzip geschätzte "Achse des Guten" lässt kaum 3 Tage verstreichen ohne dieses Mem neu zu bedienen.
Anlass genug also, um mal den Fakten auf den Zahn zu fühlen.
Kann es wirklich sein, dass die 2 bis 5 Prozent Ökos und Müslis dieser Nation mit ihrer grünkommunistischen Spinnerei vom Wassersparen schuld an verstopften und korrodierenden Kanälen sind?
Einmal Google anwerfen genügt, um dies als nicht ganz stimmig zu entlarven, denn da finden wir z.B:
Entwicklung des Wasserverbrauchs laut Uni Oldenburg
Aha, heutiger Pro-Kopf-Wasserverbrauch zwar leicht sinkend, aber immer noch auf dem gleichen Stand wie 1975, was exakt vor der bösen Öko-Welle war. Wir können also getrost die Gedankenkette "Wassersparen ist irgendwie grün, grün ist links, links ist an allem schuld, also ist Wassersparen schuld an Kanalproblemen" als typisch menschliches Schwarz-Weiß-Denken im Dschihad der guten Rechten gegen die bösen Linken zur Seite legen.
Aber woher kommt es dann, dass tatsächlich einige Kommunen in den letzten Jahren große Probleme mit der Instandhaltung des Abwassernetzes bekommen haben?
Das kommt natürlich von der Demographie.
Wenn in einem Dorf, wo 1975 noch Familien mit mehreren Kindern plus Großeltern in jedem Haus wohnten, heute gerade mal noch 1 oder 2 Rentner dort leben, kann sich jeder leicht ausrechnen, dass der Durchfluss im Kanal unter der Dorfstraße von 1975 bis heute auf ein Viertel gefallen ist, also ein Minus von 75%.
Davon spricht außer den betroffenen Kommunen niemand, aber wehe wenn jetzt diese Rentner im Rahmen einer dorfweiten linken Verschwörung plötzlich alle miteinander böse Ökos werden und nochmal ein paar Prozent Wasser sparen, dann geht das Abendland natürlich unter.
Fazit: Solange man nicht in einem Ort mit stark geschrumpfter Bevölkerung wohnt, kann man davon ausgehen, dass Kanalprobleme die gleichen Ursachen haben wie immer seit Einführung der Kanalisation im antiken Rom: Konstruktionsfehler, mangelnde Wartung, zu lange verschleppte Sanierung.
Nicht nur beim Thema Wassersparen, auch bei vielen anderen Themen fällt auf, dass Rechte oft reflexartig antiökologische Positionen beziehen.
Dabei wäre es für die Rechte viel günstiger das an sich konservative Thema Umweltschutz für sich zu reklamieren und die eigenen Erfolge darin größer herauszustellen:
Der Reflex vieler Konservativer, gefühlsmäßig stets die antiökologische Seite zu unterstützen ist an selbstmörderischer Idiotie nur mit der Seelenfreundschaft zu vergleichen, die die Linken der weltweiten islamistischen Bewegung schenken.
Derart herumfuhrwerkend pflegen die tapferen Parteisoldaten beider Seiten ihre Gefühlchen und als Unabhängiger bleibt man fassungslos zurück.
* * *
Mein Kommentar dazu:
Innerhalb der rechten Hälfte des politischen Spektrums wird ja gerne verbreitet, dass Wassersparen eine üble grüne Machenschaft sei, die die Hauptverantwortung für zu schlecht gespülte und damit verstopfende Kanäle trage. Auch die von mir im Prinzip geschätzte "Achse des Guten" lässt kaum 3 Tage verstreichen ohne dieses Mem neu zu bedienen.
Anlass genug also, um mal den Fakten auf den Zahn zu fühlen.
Kann es wirklich sein, dass die 2 bis 5 Prozent Ökos und Müslis dieser Nation mit ihrer grünkommunistischen Spinnerei vom Wassersparen schuld an verstopften und korrodierenden Kanälen sind?
Einmal Google anwerfen genügt, um dies als nicht ganz stimmig zu entlarven, denn da finden wir z.B:
Entwicklung des Wasserverbrauchs laut Uni Oldenburg
Aha, heutiger Pro-Kopf-Wasserverbrauch zwar leicht sinkend, aber immer noch auf dem gleichen Stand wie 1975, was exakt vor der bösen Öko-Welle war. Wir können also getrost die Gedankenkette "Wassersparen ist irgendwie grün, grün ist links, links ist an allem schuld, also ist Wassersparen schuld an Kanalproblemen" als typisch menschliches Schwarz-Weiß-Denken im Dschihad der guten Rechten gegen die bösen Linken zur Seite legen.
Aber woher kommt es dann, dass tatsächlich einige Kommunen in den letzten Jahren große Probleme mit der Instandhaltung des Abwassernetzes bekommen haben?
Das kommt natürlich von der Demographie.
Wenn in einem Dorf, wo 1975 noch Familien mit mehreren Kindern plus Großeltern in jedem Haus wohnten, heute gerade mal noch 1 oder 2 Rentner dort leben, kann sich jeder leicht ausrechnen, dass der Durchfluss im Kanal unter der Dorfstraße von 1975 bis heute auf ein Viertel gefallen ist, also ein Minus von 75%.
Davon spricht außer den betroffenen Kommunen niemand, aber wehe wenn jetzt diese Rentner im Rahmen einer dorfweiten linken Verschwörung plötzlich alle miteinander böse Ökos werden und nochmal ein paar Prozent Wasser sparen, dann geht das Abendland natürlich unter.
Fazit: Solange man nicht in einem Ort mit stark geschrumpfter Bevölkerung wohnt, kann man davon ausgehen, dass Kanalprobleme die gleichen Ursachen haben wie immer seit Einführung der Kanalisation im antiken Rom: Konstruktionsfehler, mangelnde Wartung, zu lange verschleppte Sanierung.
Antiökologismus der Rechten
Nicht nur beim Thema Wassersparen, auch bei vielen anderen Themen fällt auf, dass Rechte oft reflexartig antiökologische Positionen beziehen.
Dabei wäre es für die Rechte viel günstiger das an sich konservative Thema Umweltschutz für sich zu reklamieren und die eigenen Erfolge darin größer herauszustellen:
- Dass der Wald nicht mehr stirbt, verdanken wir nicht nur dem Ende der Ostblockwirtschaft, sondern auch der unter Kohl eingeführten Kraftwerks-Entschwefelung.
- Dass sich das Ozonloch langsam wieder schließt, verdankt die Welt dem Einsatz von ausgerechnet - Margaret Thatcher.
- Dass in den Städten frischer Schnee am Straßenrand nicht mehr nach 48 Stunden schwarz ist, wie früher bei uns und in China heute noch, verdanken wir der Einführung des Pkw-Abgaskatalysators durch die Kohl-Regierung Ende der 1980er.
Der Reflex vieler Konservativer, gefühlsmäßig stets die antiökologische Seite zu unterstützen ist an selbstmörderischer Idiotie nur mit der Seelenfreundschaft zu vergleichen, die die Linken der weltweiten islamistischen Bewegung schenken.
Derart herumfuhrwerkend pflegen die tapferen Parteisoldaten beider Seiten ihre Gefühlchen und als Unabhängiger bleibt man fassungslos zurück.
* * *