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FS-Blog

Das freisinnige Blog von Fritz Schmude.

Kluge Schweizer, dumme deutsche Medien

2013-03-05 06:57
Das Thema "Schweizer klug, weil demokratisch - Deutsche dumm, weil sozialistisch" musste ja früher oder später in diesem Blog aufscheinen, aber es hat mich doch überrascht, wie schnell es gekommen ist.

Da gab es in der Schweiz einen Missstand: Vorstände plündern mittels drastisch überhöhter Vergütungen, die sie sich gegenseitig per Vorstandsbeschluss zuschanzen, Aktiengesellschaften aus. Die Aktionäre, deren Geld es nämlich ist, welches da ständig veruntreut wird, schauen in die Röhre.

Diesem Missstand haben die Schweizer jetzt einen Riegel vorgeschoben. Die Aktionäre sollen über Änderungen bei der Vergütung der Vorstände abstimmen.
Das bedeutet nicht automatisch sinkende Bezüge. Es bedeutet nur, dass die Aktionäre bestimmen, was mit ihrem Geld geschieht. Wenn die Aktionäre der Meinung sind, dass die von ihnen angeheuerten Vorstände doppelt so viel Geld bekommen sollen wie im letzten Jahr, so ist auch das möglich. Und genauso ist es demokratisch. Genauso ist es logisch und richtig.

Und genauso könnte man es in den Schweizer Medien oder im Internet auch nachlesen, wenn man sich diese Mühe denn machen würde. Allzu viele deutsche Journalisten halten diese Mühe für entbehrlich.

Was die Schweizer nämlich NICHT beschlossen haben, ist, den Aktiengesellschaften irgendwelche Vergütungsmodelle per Gesetz vorzuschreiben. Aber genauso wird die Abstimmung in der Schweiz von unseren Meinungsbildnern dargestellt - und im gleichen Atemzug als Argument für noch stärkere Staatseingriffe und für noch mehr Bürokratie benutzt, und das am liebsten gleich EU-weit. Manche Journalisten sind offenbar erst dann glücklich, wenn eine EU-weite Staatsbürokratie jedem einzelnen Unternehmen per Gesetz vorschreibt, nach welchem Modell jeder einzelne Angestellte zu entlohnen ist.

Stellvertretend für vieles ähnliches aus den deutschen Qualitätsmedien glotzen wir doch mal die Tagesschau.

Dort "lernte" der brave Deutsche gestern abend:
"Sollen allzu üppige Manager-Vergütungen per Gesetz gekappt werden? [...] Unbedingt, entschied nun das Volk"

In dieser Formulierung ist das eine glatte Lüge. Immerhin ist aus der Tagesschau-Meldung die Wahrheit gerade noch entschlüsselbar, wenn man den gesamten Text gründlich liest.

Was man vom Geschreibsel des Spiegels nicht behaupten kann. Kein Link.

Aber dafür zu guter Letzt der Link zu den Original-Fakten:
www.abzockerinitiativeja.ch

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Mein Kommentar dazu:
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