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FS-Blog

Das freisinnige Blog von Fritz Schmude.

Refutschies Going Galt

2015-11-08 12:45
In ihrem Hauptwerk Atlas Shrugged beschreibt Ayn Rand eine sozialistische Dystopie, und das mit geradezu seherischen Qualitäten! Schade, dass der Roman insgesamt misslungen ist. Dies ist also keine Leseempfehlung.

xkcd zu Atlas Shrugged
(xkcd zu Atlas Shrugged)

Wer etwas von Ayn Rand lesen will, dem empfehle ich eher den "Fountainhead". Dieser erzählt eine schlüssige Geschichte, in der die eigentliche Ursache von Kollektivismen (Gruppendenken aufgrund fehlenden Charakters) meisterhaft herausgearbeitet wird. Während des ganzen Buches fühlt man sich kein einziges Mal politisch behelligt. Es ist eine Geschichte von Individuen.

Heute geht es aber um "Atlas Shrugged". Der Inhalt dieses überdimensionierten Polit-Schinkens ist schnell skizziert:
Unternehmen geraten in die Hände von Leuten, die kein Interesse an Neuerungen mehr haben, sondern nur noch verwalten und sich die Unterstützung der Regierung sichern.
Die Regierung entwirft immer neue Pläne und Regulierungen, die die mit ihr verfilzten "Unternehmer" begünstigen und echtes Unternehmertum behindern.
Die immer schlechter werdende Versorgungslage wird mit noch mehr staatlichen Eingriffen beantwortet und dadurch weiter verschlechtert.
Außerdem verwendet die Regierung riesige Mengen von Steuergeld darauf, befreundeten ausländischen Regierungen milliardenschwere Hilfsgeschenke zu machen. Nicht nur dieser letzte Teil, sondern das gesamte von Ayn Rand 1950 entworfene Szenario passt perfekt auf das heutige EU-Deutschland.

In dieser immer unheimlicher und hässlicher werdenden Welt tun aufgebende Unternehmer und nichtkorrupte Angestellte folgendes: Sie "gehen Galt" (Galt heißt eine der Romanfiguren). Sie verschwinden einfach aus dem System, weil sie den Wahnsinn nicht länger mit ihrer Arbeitskraft unterstützen können. Von heute auf morgen sind sie unauffindbar. Manchmal zerstören sie zum Abschied noch ihr bisheriges Werk, meist aber lassen sie einfach den Schlüssel stecken - die Sozialisten werden ohnehin alles in Windeseile ruinieren.
Heute wird unter denjenigen Menschen in Deutschland, die ihr Gehirn noch nicht völlig an den Flüchtlingskult verstaatlicht haben, diskutiert, wie ein "Going Galt" aussehen könnte.
Auswanderung ist eine Möglichkeit. Für je 2 einwandernde "Flüchtlinge" kehrt jetzt schon 1 Steuerzahler dem immer bunter werdenden Staat auch geographisch den Rücken und beschleunigt so dessen absehbaren Bankrott. Was aber, wenn man hier bleiben will?

Ausgerechnet die Kultobjekte der heutigen Sozialisten, die eben erwähnten "Flüchtlinge", machen uns einiges vor, was wir Anständigen (deutsch oder eingewandert) jetzt schnell lernen müssen.

Nichtregistrierung


Wer an der Grenze so "kontrolliert" wird wie hier...


Quelle (mp4): https://www.fs-blog.de/imga/austria.mp4
Quelle (ogg): https://www.fs-blog.de/imga/austria.ogg
(45 Sekunden aus Österreich)

...der wird sich ernsthaft überlegen, ob man sich bei diesem Witz von einem Staat überhaupt noch registrieren soll. Im Zweifelsfall bringt das doch nur Ärger, am Ende sogar existenzbedrohende Steuerforderungen.
Die Lösung ist einfach: Man nimmt den für "Flüchtlinge" kostenlosen Intercity, zieht am gewünschten Zielort die Notbremse, steigt aus und taucht unter.
Von über einer Million unkontrollierter Einwanderer haben sich bisher erst die Hälfte überhaupt beim Staat zum Eintritt in die Asylbürokratie gemeldet.
Die Zahl derer, die das gar nicht oder nicht mehr vorhaben, liegt in den Hunderttausenden und steigt überproportional(!) zum Einwanderungsstrom weiter an.

In diesen Tagen haben die Politiker im "Asylkompromiss" nicht nur beschlossen, die völlige Abwesenheit von Grenzsicherung beizubehalten. Es wurde auch beschlossen, dass die Registrierung für den Einwanderer eine freiwillige Option bleibt. Wer gezielt ausgerechnet ein "Registrierungszentrum" seiner Wahl aufsuchen will, kann das tun, aber die das nicht tun, denen passiert rein gar nichts und schon gar keine Ausweisung.
Dann gibt es in dem Kompromiss der Irren noch ein Zuckerl:
Wer sich registriert, für den gilt die Residenzpflicht (der Asylbewerber darf den Landkreis nicht verlassen). Hallo?
Einmal mehr wurden in diesem sterbenden Staat die Ehrlichen zu den Dummen gemacht.

Abseits von strategischen Überlegungen ist es auf dem Sofa in der Wohnküche beim lang nicht gesehenen Cousin auch angenehmer als auf dem Feldbett in der Turnhalle bei den vor Naivität platzenden Sozialpädagogen.

Der Cousin ist zwar netter als der Staat, nur ist er auch vernünftiger und wird nach dem Abklingen der Wiedersehensfreude auf einem Haushaltskostenbeitrag bestehen.

Schwarzarbeit und Kriminalität


Selbstverständlich haben längst nicht alle Einwanderer vor, ihr Geld mit Verbrechen zu verdienen. Leider ist es in den EU-Staaten üblich geworden, Steuervermeidung und Schwarzarbeit als Kriminalität zu bezeichnen und mit tatsächlicher Kriminalität gleichzusetzen.
Ich spreche also von denjenigen Einwanderern, die mit Drogen, Einbrüchen, Zwangsprostitution usw. nichts zu tun haben, sondern einfach nur alte Autos verticken, schwarz putzen oder hausmeistern, Imbisse betreiben oder sonstigen geldwerten Tätigkeiten nachgehen.
Diese Leute müssen nicht nur antisoziale Steuerforderungen vermeiden, sondern auch, da sie fast nur im niedrig qualifizierten Bereich unterwegs sind, die staatliche Verfolgung wegen Nichteinhaltung des Mindestlohns. Die Kriminalisierung von arbeitenden Menschen betrifft jetzt schon so viele Bereiche, dass eine rationale Abwägung ergeben kann, dass es der Mühe nicht mehr wert ist, Illegalität zu vermeiden.
Der Ehrliche ist der Dumme in der bunten Republik.

Bereits bei der Einführung des Mindestlohns wurde gewarnt, dass man dann den "Kampf gegen die Schwarzarbeit" vergessen kann. Diejenigen, die sich auf dem Arbeitsmarkt schwer tun, haben nur noch die Wahl zwischen legaler Arbeitslosigkeit und Schwarzarbeit. So wurde es richtig vorhergesehen.
Nun haben wir den Salat, und ausgerechnet die Kultgegenstände der Sozis, die Refutschies, stellen einen guten Teil der lebenden Beweise dafür.

Scheinselbständigkeit


Hierzu wurde schon viel geschrieben. Meine eigene Erfahrung als Freiberufler ist, dass es dieser Staat schon seit Jahren nicht mal ansatzweise im Kreuz hat, gegen "Scheinselbständigkeit" vorzugehen. 2008, als ich damit anfing, machte ich mir einen Haufen Gedanken, wie ich mich vor dem Vorwurf "Scheinselbständigkeit" schützen könnte. Alles vergebene Liebesmüh! Ich hätte mir diese Recherchen auch schenken und stattdessen ein gutes Buch lesen können.
Natürlich ist schon der ganze Begriff eine Idiotie. Auf unklaren, idiotischen Begriffen können nur unklare "Rechts"-Vorschriften basieren und auf diesen wiederum nur Schlamperei im Vollzug. Der "Kampf gegen die Scheinselbständigkeit" findet seit 20 Jahren in den Köpfen von Sozis statt und nur dort.
Natürlich kostet er trotzdem den Steuerzahler einen Haufen Geld.

Es ist hier wieder das gleiche Bild: Überregulierung schafft gesetzesfreie Räume. Bisher nutzen ausländische Familien diese Räume geschickter als die naiven Systeminsassen. Das muss sich ändern. Wir müssen von den Einwanderern, die oft einen klareren Blick auf unseren sterbenden Staat haben, lernen. Paradoxerweise ist die Selbständigkeit gerade in einem unternehmerfeindlicher werdenden Staat eine Möglichkeit, eine Vielzahl von Schwachsinnigkeiten zu vermeiden.

"Legal" lebende Ankerpersonen


Es reicht, wenn jeder Clan über eine (1!) Person verfügt, die komplett legal lebt. Alle ähnlich aussehenden Verwandten werden dann mit Krankenversicherungskarte, Führerschein, Pass, Personalausweis oder einem anderen Dokument versorgt. Damit kann man zumindest eine Polizeikontrolle überstehen. Gefälschte Dokumente sind auch eine Möglichkeit.
Besonders wertvoll ist natürlich die Krankenversicherungskarte, die dem gesamten Clan weiterhilft, wenn die Ärzte innerhalb des Clans nicht mehr weiter wissen.

Okay, es werden pro Geschlecht pro Altersgruppe je eine KV-Karte benötigt. Das jeweils repräsentierende Clan-Mitglied braucht dafür nichts weiter als einen legalen Job - mit möglichst wenig Stunden, um die Abgaben erträglich zu halten.

Die legal lebenden Clan-Mitglieder sind dann auch die Besitzer oder Mieter der einzigen Wohnung, in der noch die Haushaltsabgabe für Aktuelle Kamera und die anderen medialen Kostbarkeiten (im Sinne von überteuert) des Staatsfernsehens bezahlt wird.

Legalität dank ausländischer Rechtstitel


Warum immer nur ans Auswandern denken? Das tun die Refutschies doch auch nicht. Doppelte Staatsbürgerschaft oder allgemein ausländische Papiere und Rechtstitel aller Art können auch heimattreuen Deutschen das Leben in der bunten Republik erleichtern. Die deutschen Staatsorgane werden den Inhabern ausländischer Rechtstitel einen gewissen Respekt entgegenbringen müssen, auch wenn sie ihn ihren eigenen Bürgern gegenüber schon lange verloren haben.

Rückhalt im Clan


Damit sind wir beim wichtigsten Punkt angelangt, der in jedem einzelnen der vorigen Punkte schon durchschimmerte: Die gesamte Überlebensstrategie außerhalb der staatlichen Abzocke, zu der unsere BRD dekadiert, funktioniert nicht für Einzelpersonen. Sie funktioniert nur für starke Familienverbände, evtl. auch noch für Kommunen und Dorfgemeinschaften. Privatversicherungen wären natürlich toll, können aber nur in einer freien Marktwirtschaft existieren. Im Euro-Raum, der sich von dieser verabschiedet, werden die bestehenden Versicherungen alle enteignet.
Nur im Clan wird das Überleben gelingen.

Nur im Clan ist in einem Staat, in dem die Politiker alle Versicherungen und signifikanten Unternehmen ruiniert, das Geld entwertet und die Immobilien der Willkür unterworfen haben, auch noch eine Altersversorgung möglich. Kinderlosigkeit rechnet sich nicht mehr. Alle Diskussionen in CDU/CSU und AfD über noch mehr steuerfinanzierte Wohltaten "für Familien" werden schon bald obsolet sein. Die Deutschen haben entweder Familie oder sind tot. Fakten sind grausam.
Als in Russland in den 1990er-Jahren die Renten per Inflation verdampft wurden, verschwanden diejenigen Rentner, die keine Familie hatten. Sie sind schlicht gestorben.
Das ist es, was die deutschen Politiker den heute 40- und 50-jährigen bescheren. Nicht weil sie es emotional wollen, sie sind ja im Gegenteil nur so durchtränkt von "Meeenschlichkeeeit!", sondern weil sie mit ihrer Realitätsblindheit den Untergang des Staates und seiner Sozialbürokratie verursachen.

Alles bisher gesagte ist vielen Refutschies klar, weil sie ähnliche Zustände aus ihrer alten Heimat kennen. All denen, die hier noch so wie ich dummdoof auf Urlaub verzichten und ihre Familie kurz halten (müssen? wirklich?), um die von Jahr zu Jahr irrsinniger werdenden Abgaben zu bezahlen, ist es noch nicht klar. In manchen Bereichen werden wir, also anständige Deutsche und anständige Einwanderer, von der Parallelgesellschaft das Überleben lernen müssen.

Schöner als all diese Szenarien wäre natürlich, wenn dieses Land endlich auf Reformkurs ginge, Sicherheit und Rechtsstaat wiederherstellte, und Steuerlast nebst "Sozial"-Bürokratie massivst zurückschnitte.
Dann könnte Deutschland den Weg in Richtung Italien, dann Griechenland, irgendwann dann Somalia verlassen und sich wieder Richtung Schweiz bewegen.

Ohne Volksabstimmungen wird das aber nichts. Politikerklasse und mit horribile dictu "Sozial"-"Leistungen" bestechliche Wählerklasse bedingen sich gegenseitig.
Bei Interesse lesen Sie dazu mehr in 3 Wege zum Politikerglück und in Die Sozialismus-Spirale.

Es bleibt dabei: Für die heute noch steuerzahlenden, anständigen Bürger - egal ob Deutsche oder Einwanderer - wird kein Weg an "going Galt" vorbeiführen.

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